Endometriose hat viele Gesichter

Endometriose ist eine gutartige Erkrankung. Gebärmutterschleimhautähnliches Gewebe (Endometrium) wächst außerhalb der Gebärmutter und siedelt sich dann meist zum Beispiel an den Eierstöcken an, im Bauch- und Beckenraum, am Darm oder Bauchfell. Es kann dann dort Zysten und Entzündungen hervorrufen, die starke Schmerzen auslösen können. 

Mit dem Menstruationszyklus wird auch dieses Gewebe periodisch auf- und wieder abgebaut. Es folgt dem hormonellen Zyklus und blutet daher auch. Doch im Gegensatz zum Gewebe der Gebärmutter kann es während der Periode den Körper nicht verlassen und so staut sich die Blutung am Endometriosegewebe und bildet Herde im Körper. Dieser Prozess führt zu chronischen Entzündungen, Vernarbungen und Verwachsungen. Dies führt nicht nur zu Schmerzen, sondern kann zahlreiche Folgen nach sich ziehen, beispielsweise auch Unfruchtbarkeit. 

Eine genaue Beschreibung des Krankheitsbildes finden Sie in ausführlicher Form auf den Seiten der Endometriose Vereinigung Deutschland e.V. 

Nach heutigem Wissensstand sind die Entstehungsursachen der Endometriose vielfältig, jedoch konnte die Forschung bislang nicht eindeutig klären, woher die Endometriose kommt.

Ärztliche Behandlung

In unserer Endometriose-Sprechstunde sprechen wir zunächst ausführlich und umfassend mit Ihnen über Ihre Symptome. Hilfreich ist dabei, wenn Sie bereit vorab unseren Fragebogen (hier Download) dazu ausfüllen. 

Im Anschluss an das Gespräch werden Sie gynäkologisch untersucht. Zur umfassenden Untersuchung gehört auch das Abtasten des Enddarmes und des Bereiches zwischen Scheide und Darm. Zur Diagnostik wird auch eine vaginale Ultraschalluntersuchung eingesetzt. Zu erkennen sind dabei zum Beispiel etwaige Zysten an den Eierstöcken. Kleine Herde entgehen jedoch meist dieser Diagnostik.

Falls Sie Schmerzen oder Beschwerden beim Stuhlgang haben, kann zur weiteren Abklärung eine Darmspiegelung, eine so genannte Koloskopie, sinnvoll sein. Falls Beschwerden beim Wasserlassen entstehen, empfiehlt sich auch eine Blasenspiegelung via Zystoskopie.

Die einzige sichere diagnostische Möglichkeit, um Endometriose festzustellen und ihren Schweregrad zu bestimmen, ist eine Laparoskopie, das heißt eine Bauchspiegelung mit Entnahme von Gewebeproben. Alle sichtbaren Herde können hierbei meistens beseitigt werden. Auch Verwachsungen lassen sich lösen. Nach gesicherter Diagnose beginnt man in der Regel mit einer hormonellen Therapie.

Therapie

Die Behandlung umfasst operative, hormonelle sowie alternative Therapieansätze. Sie werden individuell mit Ihnen besprochen und abgestimmt.  abgestimmt. Bei der Wahl der jeweiligen Behandlung spielt die Ausdehnung der Endometriose ebenso eine Rolle wie Ihr Alter und die Vorbehandlung.

Die (Laparoskopie) Bauchspiegelung ist die Standardoperation zur Diagnose und Therapie der Endometriose. Eine Laparoskopie ist die derzeit einzige Diagnosemethode, um eine Endometriose zweifelsfrei festzustellen. Eine Laparoskopie wird unter Vollnarkose vorgenommen. Sie ist in der Regel minimalinvasiv, das heißt möglichst schonend, und hinterlässt äußerlich nur sehr kleine Narben. Sehr selten muss eine Laparotomie (Bauchschnitt) erfolgen. Erkennbare Herde einer Endometriose werden nach Möglichkeit gründlich und vollständig entfernt. Der Eingriff schont das gesunde Gewebe und die umliegenden, nicht betroffenen Organe.

Die besten Erfolge bringt meist eine kombinierte Therapie aus Operation und anschließender Einnahme von Medikamenten. Das Hormon Östrogen regt das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut an. Ein dauerhafter Östrogen-Entzug kann zur Beschwerdefreiheit und zu mindestens teilweiser Rückbildung der Endometriose führen.

Allerdings ist bei der Wahl der Therapie vieles zu berücksichtigen. Entscheidend sind die jeweiligen Symptome, das Alter und die Frage nach dem Kinderwunsch. Der Schweregrad der Erkrankung spielt ebenso eine Rolle wie die Lage der Endometrioseherde im Körper. Nach Festlegung des Therapieziels kann man einen individuellen Behandlungsplan zusammenstellen.

Medikamente wie Buscopan, Diclofenac, Ibuprofen, Naproxen oder andere COX-Hemmer können helfen, die mit der Endometriose einhergehenden Schmerzen zu lindern. Zur Einstellung der richtigen Schmerzmedikation kann der Besuch bei einem Schmerztherapeuten sinnvoll sein. Des Weiteren kommen auch ergänzende alternative Behandlungsverfahren beziehungsweise Naturheilverfahren zum Einsatz.

Spezielle Krankengymnastik , Entspannungstechniken sowie regelmäßige Bewegung können ebenfalls hilfreich sein.

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