Das Refluxzentrum am St. Theresien-Krankenhaus

Die gastro-ösophageale Refluxkrankheit (GERD)

Die gastro-ösophageale Refluxkrankheit (GERD) macht sich vor allem mit saurem  Aufstoßen, chronischem Reizhusten und  andauerndem Sodbrennen nach dem Essen bemerkbar.  In den meisten Fällen sind  Lebensgewohnheiten wie mangelnde Bewegung,  Fettleibigkeit, unregelmäßige Ernährung dafür ursächlich. Aber auch eine Schwäche des Schließmuskels der Speiseröhre oder eine Bruchlücke im Zwerchfell  kann die Ursache für chronische Refluxbeschwerden sein.

Die Teams der Medizinischen Klinik für Gastroenterologie und der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie sind auf die Diagnostik und operative Behandlung der Refluxkrankheit (GERD)  spezialisiert.

Leitsymptom der Erkrankung ist das chronische Sodbrennen

In der Regel äußert sich die Refluxkrankheit (GERD) durch häufiges lästiges  Sodbrennen bis in den Rachenraum hinauf. Dies kann bis zu einer chronischen Rachenreizung mit Reizhusten und einer chronischen Entzündung der oberen Atemwege führen. In weiter fortgeschritten Krankheitsstadien zeigen sich die Symptome vor allem nach umfangreichen Mahlzeiten, nach dem längeren Liegen oder beim schweren Heben. In Einzelfällen können sie auch unspezifische Brustschmerzen auslösen. Weitere mögliche Beschwerden sind Völlegefühl, Tachykardie (schneller Herzschlag), Apnoe (Luftnot) und unklare Anämie (Blutarmmut).

Wie entsteht die Refluxkrankheit?

Besteht eine angeborene oder erworbene Schließmuskelschwäche des unteren Speiseröhrenschließmuskels kann der Speisebrei mit der darin enthaltenen Magensäure dort nicht mehr zurückgehalten werden und fließt in den unteren Anteil der Speiseröhre zurück. Es kommt zu unangenehmen Sodbrennen oder stechenden Schmerz unter dem Brustbein.

Als Ursache für die Erschlaffung des unteren Speiseröhrenschließmuskels kann eine Zwerchfellschwäche, eine Zwerchfellhernie (Hiatushernie) oder eine chronische Druckerhöhung im Bauchraum hinzukommen. Dabei schiebt sich der Magen in Richtung Brustkorb durch die Lücke im Zwerchfell. Das Zwerchfell ist eine kuppelförmige Muskelplatte, die den Bauchraum vom Brustkorb trennt. Die Lücke entsteht an der Durchtrittsstelle der Speiseröhre vom Brustkorb in den Bauchraum. Als Folge dieser erweiterten Lücke im Zwerchfell kann der  Speiseröhrenschließmuskel nicht mehr richtig arbeiten und besonders beim Liegen oder Bücken kommt es zum Rückfluss des Mageninhalts in den unteren Speiseröhrenabschnitt. 

Wie wird die Refluxkrankheit festgestellt? 

Bestehen in der Anamnese die typischen Zeichen einer Refluxkrankheit (GERD) wird zunächst eine gastroenterologische Funktionsdiagnostik durchgeführt. Begonnen wird mit einer Magenspiegelung (ÖGD), um eine möglicherweise vorliegende Entzündung der Speiseröhre zu dokumentieren und einen dort wachsenden Tumor  auszuschließen. Auch kann man hier das Vorliegen einer größeren Zwerchfellhernie (Hiatushernie) erkennen.

Dann erfolgt die Durchführung einer sogenannten  Manometrie in der Speiseröhre. Mit dieser Untersuchung  wird der Druckverlauf  in  Speiseröhre gemessen, um die Funktion des unteren Speiseröhrenmuskels zu überprüfen. Abschließend wird eine 24h-Impedanz pH-Metrie durchgeführt. Hier wird eine Sonde in die Speiseröhre eingebracht, die die tatsächliche Säuremenge und den Reflux über den Zeitraum von 24 Stunden messen kann.
Diese Untersuchungen finden im Rahmen eines dreitägigen stationären Aufenthaltes statt.

Liegen die Ergebnisse  vor,  besprechen die Ärzt*innen aus beiden Kliniken den Befund, um festzustellen, ob die Refluxerkrankung (GERD) vorliegt und um  um festzulegen, ob und welcher operativer Eingriff zur Behebung der Beschwerden sinnvoll ist. 

Wann ist eine Operation sinnvoll?

Eine Operation ist sinnvoll bei

  • Versagen oder Unverträglichkeit von konservativen Therapiemaßnahmen
  • einer sicher diagnostisch bewiesene Refluxkrankheit (GERD)
  • einer bestehenden Hiatushernie, die größer als drei Zentimeter ist
  • bei einem hohen Leidensdruck 

Welche operative Verfahren werden angewendet?

Im ersten Schritt der Operation wird nach Mobilisierung des oberen Magenanteils und der unteren Speiseröhre, die Zwerchfellhernie mit Nähten verschlossen (Hiatoplastik oder Hiatorraphie). Bei ausgedehnten Zwerchfellhernien werden diese Nähte mit einem aufgelegten Kunststoffnetz verstärkt.

Im  zweiten Schritt der Operation wird zur Vermeidung des Säurerefluxes um die untere Speiseröhre eine Magenmanschette gebildet (Fundoplikatio).

Der beschriebene Eingriff wird minimal-invasiv ohne Bauchschnitt durchgeführt. Der stationäre Aufenthalt dauert in der Regel 5-6 Tage. 

Reflux-Sprechstunde

Vereinbaren Sie einen Termin in der speziellen Refluxsprechstunde und lassen Sie sich von unseren Spezialisten beraten, wenn eine operative Therapie für Sie in Frage kommt:

Mittwoch 14.00 bis 15.00 Uhr

Terminvereinbarung

Medizinische Klinik für Gastroenterologie
Chefarzt Dr. med. Werner Kraupa
0911 5699-304

Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
Chefarzt Prof. Dr. med. Volker Müller

0911 5699-296

 

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