95 Jahre St. Theresien-Krankenhaus Nürnberg! Wir feiern Geburtstag!
Dankandacht und Festakt
Mit einer Dankandacht in der Krankenhauskapelle, einem Festakt und einem „Tag der offenen Tür“ feierten wir am Samstag, 6. Mai 2023, das 95jährige Bestehen des St. Theresien-Krankenhauses. Dazu konnten wir auch zahlreiche Ehrengäste begrüßen, allen voran den emeritierten Bamberger Erzbischof Dr. Ludwig Schick, den Nürnberger Oberbürgermeister Marcus König und den Stellvertretenden Bezirkstagspräsidenten Titus Schüller.
Auf dem Foto (von rechts nach links):
Prof. Dr. med. Dieter Ropers (Ärztlicher Direktor), Dr. Rainer Beyer (Hauptgeschäftsführer der TGE Trägergesellschaft für die Einrichtungen der Schwestern vom Göttlichen Erlöser), Erzbischof em. Dr. Ludwig Schick, Provinzoberin Sr. Barbara Geißinger, der Nürberger Oberbürgermeister Marcus König, Pflegedirektorin Katarzyna Kardynal, Geschäftsführer Dr. Michael Hitzschke, Prokuristin Stefanie Rother
(alle Fotos: Uwe Niklas und Anja Müller)
Erzbischof mahnte menschliche Medizin an
Erzbischof Ludwig Schick warnte in seiner Predigt vor Technisierung und Bürokratisierung in der Medizin und einer damit verbundenen Entmenschlichung der Krankenpflege. „Tendenzen in der Politik, die Krankenpflege zu spezialisieren und zu konzentrieren, sind Wege, die den Kranken mehr schaden als nutzen werden“, sagte Schick. Es sei wichtig, dass es verschiedene Träger von Krankenhäusern gebe, die auch in gewisser Konkurrenz zueinander stehen dürften: „Konkurrenz belebt das Geschäft, meist zum Nutzen der Menschen.“ Auch die Freiheit der Patienten, Ärzte und Klinik selbst zu wählen, müsse erhalten bleiben.
Schick dankte den Niederbronner Schwestern, die in 95 Jahren Herausragendes geleistet hätten. Nach der Gründung des Krankenhauses 1928 in der Weimarer Republik und seiner Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg, als das Krankenhaus auch Lazarett war, hätten die Schwestern aufopferungsvoll oft Unmögliches zum Wohl der Patienten möglich gemacht. Nach dem Wiederaufbau habe das St.-Theresien-Krankenhaus in einer immer pluraler werdenden Gesellschaft seinen Stand gefunden und auch neue Aufgaben übernommen.
In einem kirchlichen Krankenhaus solle neben Kopf, Herz und Hand auch Seele vorhanden sein: „Seele steht für Spirit und Geist, Motivation und Energie, für das Verbindende und Verbindliche. Seele ist Identität und Kultur.“ Die Seele eines kirchlichen Krankenhauses solle eine christliche sein, die vom Leben und Wirken Jesu und seiner Botschaft erfüllt ist. „Sie soll alle, die hier tätig sind, verbinden zum Wohl der Patienten und auch ihrer Angehörigen. So behält das St.-Theresien-Krankenhaus auch in Zukunft seine Bedeutung und erfüllt seine Aufgaben für die Kranken“, sagte der Erzbischof.
Niederbronner Schwestern geben Beispiel
Geschäftsführer Dr. Michael Hitzschke hob in seiner Begrüßung beim Festakt vor allem die „Resilienz“ der Kongregation der Schwestern vom Göttlichen Erlöser (Niederbronner Schwestern) hervor und damit den Mut, sich immer wieder auf sich wandelnde Bedingungen einzustellen, Lösungen zu suchen, sich anzupassen und neue Wege zu gehen wie aktuell der geplante Zusammenschluss mit dem evangelischen Nachbarkrankenhaus Martha-Maria. Diese Zuversicht übertrage sich auch auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Vorbildlicher Einsatz in der Corona-Pandemie
Auch Oberbürgermeister Marcus König dankte den Niederbronner Schwestern und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im St. Theresien-Krankenhaus für ihren Dienst in der Vergangenheit und Gegenwart. Besonders hob er dabei die Versorgung der Nürnberger Bevölkerung während der Corona-Pandemie hervor. Er sei dankbar, dass das St. Theresien-Krankenhaus mit seinem christlichen Profil eine wichtige Rolle in der Nürnberger Krankenhauslandschaft spiele, so König. Zudem sei er dem St. Theresien-Krankenhaus besonders verbunden, weil er hier geboren wurde.
Gute Erfahrungen mit der Notaufnahme
Der Stellvertretende Bezirkstagspräsident Titus Schüller überbrachte die Glückwünsche des Bezirks Mittelfranken und lobte vor allem die wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung im Nürnberger Nordosten durch das St. Theresien-Krankenhaus. Er selbst habe in seiner Jugendzeit des Öfteren die Dienste der Notaufnahme in Anspruch nehmen müssen und war immer sehr zufrieden mit der Betreuung und Versorgung durch die Ärzt*innen und Pfleger*innen.
Mit Mut in die Zukunft
Die Provinzoberin Sr. Barbara Geißinger zeigte buchstäblich auf, dass Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft vor allem auch mit Begriffen wie Dankbarkeit, Zufriedenheit und Mut einhergehen. Auch im Namen ihrer Mitschwestern dankte sie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre tiefe Verbundenheit mit der Kongregation und den Gründerinnen und den christlichen Geist, den diese durch die Generationen weitertragen.
Krisen gemeinsam gemeistert
Der Hauptgeschäftsführer der TGE Trägergesellschaft für die Einrichtungen der Schwestern vom Göttlichen Erlöser, Dr. Rainer Beyer, stellte die Frage: „Wie kann ein Krankenhaus wendig, familiär und hervorragend sein?“ und beantwortete sie gleich selbst:
„Sehen Sie es mir in meiner Rolle als verantwortlicher Trägervertreter bitte nach, wenn ich Ihnen das so und nicht anders beantworte: „Wir haben einfach die allerbesten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter! Sie sind mir alle ans Herz gewachsen - vor allem in den letzten Jahren, wo wir nicht nur Krisen miteinander gemeistert haben, sondern mehr oder weniger stoisch die wellenartig unplanbar über uns hinwegschwappenden Krankenhausreformbemühungen aus Berlin ertragen mussten.“
Herzen schlagen für dieses Haus
An diesen guten Teamgeist knüpfte auch der Ärztliche Direktor Prof. Dr. med. Dieter Ropers in seinem Schlusswort an. Als Chefarzt der Kardiologie stellte er fest: „In unserem St. Theresien-Krankenhaus schlagen jeden Tag viele Herzen – nicht nur von Patientinnen und Patienten sondern auch von vielen Kolleginnen und Kollegen aus Medizin, Pflege, Verwaltung, Technischer Dienst, Reinigung usw. Und diese Herzen – so kann ich mit voller Überzeugung sagen – schlagen für dieses Haus.“
Davon konnten sich dann nicht nur die Ehrengäste, sondern auch viele Besucherinnen und Besucher beim „Tag der offenen Tür“ überzeugen, der ebenfalls am Samstag, 6. Mai, stattfand und ein abwechslungsreiches Programm rund um Medizin und Gesundheit bot mit Mitmach-Aktionen, Führungen, Vorträgen und Infoständen.